Das Pferdevirus infizierte mich bereits im Alter von 6 Jahren – und hat mich nie wieder losgelassen. Das Schönste für mich war schon immer und ist heute noch ein entspannter Geländeritt mit einem zufriedenen und entspannten Pferd, das mit minimalen Hilfen zu reiten ist.

Aber wie dahin kommen? Völlig egal in welcher Reitschule oder beim welchem Trainer ich Unterricht genommen hatte, nirgendwo konnte ich lernen, was ich tun muss, damit mein Pferd entspannt. Aber genau das wurde mir immer wichtiger. Ich wollte Ruhe und Harmonie.

Nachdem ich 1995 mein erstes Pferd, eine temperamentvolle Galopperstute von der Rennbahn, leider gehen lassen musste, holte ich mir einen jungen Araber-Mix-Wallach – angeblich soweit ausgebildet, dass er geländetauglich war. Leider konnte davon keine Rede sein. Er konnte gar nichts unter dem Sattel, nicht bremsen, nicht stehen bleiben, keine Richtungswechsel. Gas geben konnte er dafür um so besser. Es war unmöglich aufzusteigen, ohne dass jemand das Pferd festhielt. Ich stand völlig ratlos davor und wusste erstmal überhaupt nicht, wie ich dieses Problem angehen sollte. Denn Pferdeausbildung war in keinem Unterricht, den ich je hatte, ein Thema gewesen.